3. Finanzierung

Ihr habt eine tolle Geschäftsidee und wollt diese nun verwirklichen? Dann müsst ihr zuallererst einmal überlegen, wie viel Geld ihr überhaupt benötigt und aus welchen Quellen dieses Geld für eure Investitionen stammen sollten. Denn von der Art der Finanzierung hängt es ab, wie lange und zu welchen Konditionen euch die Finanzmittel zur Verfügung stehen. Welche Art der Finanzierung für welchen Bedarf geeignet ist und was die jeweiligen Vor- und Nachteile sind, sind einige der Fragen, die im Folgenden näher erläutert werden. Übrigens, ausführliche Informationen zum Thema Finanzierung gibt es auch im Modul Ich gründe.

 

D I E   I N H A L T E :

  1. Was heißt eigentlich Finanzierung?
  2. Was bedeutet Eigenkapital?
  3. Was bedeutet Fremdkapital?
  4. Gründe für eine Finanzierung
  5. Formen der Finanzierung

Was bedeutet Finanzierung und warum müssen Unternehmen sich mit diesem Thema beschäftigen?

Im Modul Bilanz wird erklärt, auf welcher Seite der Bilanz die Kapitalverwendung, die Investitionen erfasst werden. Die Finanzierung eines Unternehmens ist notwendig, um finanzielle Mittel zur Durchführung einer Investition bereitzustellen.

Unter Finanzierung versteht man alle Maßnahmen, die der Beschaffung von Kapital im Unternehmen dienen. Dazu gehören zum einen die Versorgung des Unternehmens mit Kapital von außen (Fremdkapital) oder von innen (Eigenkapital) und zum anderen die Freisetzung von gebundenem Kapital in liquide Mittel (z.B. Verkauf von Maschinen). Die Finanzierung soll die Zahlungsfähigkeit (Liquidität) eines Unternehmens gewährleisten.

Bilanzschema

Das Schaubild zeigt, dass eine Investition ohne Finanzierung gar nicht möglich ist. Für Investitionen müssen entweder aus Eigen- oder aus Fremdkapital Mittel zur Verfügung gestellt werden, um daraus auf der Gegenseite Vermögen bilden zu können. Weiterhin zeigt es, dass eine Finanzierung sowohl durch Eigenkapital, als auch durch Fremdkapital erfolgen kann.

Was bedeutet Eigenkapital und welche Eigenschaften zeichnet dieses aus?

Das Eigenkapital gehört dem Unternehmen. Es wird entweder vom Eigentümer selbst oder von Teilhabern (zum Beispiel den Aktionären bei einer Aktiengesellschaft oder den Genossen bei einer Genossenschaft) aufgebracht. Eigenkapital steht in der Regel unbefristet zur Verfügung und muss nicht zurückbezahlt werden.

Allerdings wird dem Unternehmen dieses Geld nicht vollkommen umsonst zur Verfügung gestellt. Die Eigenkapitalgeber (Anteilseigner) fordern zwar keine festen Zinsen, erwarten jedoch nach einer gewissen Zeit eine Auszahlung von Dividenden. Die Dividende sollte über dem üblichen Bankzins liegen, damit es sich für den Investor auch lohnt – sonst hätte dieser sein Geld schließlich auch sicher bei einer Bank anlegen können, ohne unternehmerisches Risiko.

Ein Nachteil bei der Finanzierung durch externe Eigenkapitalgeber besteht darin, dass der Inhaber gewisse Entscheidungsrechte an Teilhaber bzw. Gesellschafter abtreten muss und nicht mehr als alleiniger Entscheider fungiert.
 

Inwiefern beeinflusst die Rechtsform eines Unternehmens das Eigenkapital?

Die Wahl der Rechtsform beeinflusst das Eigenkapital stark. So ist zum Beispiel die Höhe des Eigenkapitals von Einzelfirmen und Personengesellschaften auf Grund von Gewinnen und Verlusten je Geschäftsjahr stark variabel. Kapitalgesellschaften hingegen besitzen ein fest vorgeschriebenes (nominelles) Kapital. Bei einer GmbH nennt sich dies Stammkapital und muss mindestens 25.000 Euro betragen. Bei Aktiengesellschaften wird dies Grundkapital genannt und hat eine Summe von mindestens 50.000 Euro.

Was bedeutet Fremdkapital und welche Eigenschaften zeichnen dieses aus?

Fremdkapital ist – wie der Name schon sagt – fremdes Kapital. Fremdkapital gehört nicht dem Unternehmen. Fremdmittel umfassen sämtliche Finanzmittel, die dem Unternehmen geliehen wurden. Es bezeichnet also folglich die Schulden eines Unternehmens.

Fremdkapital, sprich Schulden an sich, sind nichts Schlechtes, wenn man damit etwas Sinnvolles anstellt d.h. zukunftsgerichtet damit arbeitet. Schulden für die Handy-Rechnung wären das Gegenteil einer sinnvollen Investition.

Die Fremdkapitalgeber (meist Banken) stellen dem Unternehmen Geld für einen gewissen Zeitraum zur Verfügung. Hierfür erwarten die Fremdkapitalgeber – neben der Rückzahlung des gesamten Betrages – Zinsen für das geliehene Geld. Bei der Finanzierung durch externe Eigenkapitalgeber besteht der Nachteil, dass der Inhaber gewisse Entscheidungsrechte an Teilhaber bzw. Gesellschafter abtreten muss. Dieser Nachteil entsteht bei einer Finanzierung durch Fremdkapital nicht. Jedoch erwarten die Fremdkapitalgeber in der Regel mehr Sicherheit als Eigenkapitalgeber bzw. Investoren.

Die Fremdkapitalgeber verlangen einen Zinssatz, der sich an dem Ausfallrisiko des Unternehmens orientiert. Hat ein Unternehmen eine solide Rückzahlungsfähigkeit (Bonität), fallen die Zinsen für fremdes Kapital niedriger aus als bei einem Unternehmen mit schlechter Bonität.
 

Aufgabe Aufgabe: Eigen- und Fremdkapital: Welche Aussagen treffen zu?


Welche Gründe gibt es, die eine Finanzierung notwendig machen?

Ein Unternehmen muss investieren, um Gewinne machen zu können. Unter Investition versteht man die Verwendung finanzieller Mittel bzw. die Anlage von Kapital in Vermögen, um damit Geldgewinne zu machen. Alles was investiert wird, muss durch Eigenkapital oder Fremdkapital finanziert werden.

Es gibt verschiedene Gründe, warum Unternehmen Fremdkapital suchen. Schon bei der Gründung des Unternehmens kann es erforderlich sein, die Maschinen, Gebäude etc. vorfinanzieren zu müssen (Gründungsfinanzierung). Im laufenden Betrieb kann Fremdkapitel kurz-, mittel- oder langfristig benötigt werden z. B. um Material zu kaufen um die Zeit zu überbrücken bis die fertige Ware verkauft wird, um Maschinen und Gebäude instand zu halten oder zu ersetzen (Sanierungsfinanzierung), oder um konjunkturelle Schwankungen auszugleichen. Vor allem in konjunkturellen Krisen kann es vorkommen, dass Ware verkauft wurde, die Zahlungsmoral der Kunden aber zu wünschen übrig lässt.

Für ein Unternehmen bedeutet das konkret, dass in ihrer Bilanz noch offene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen sind, aber die Zahlung dafür noch nicht stattgefunden hat. Auch diese Engpässe an liquiden Mitteln müssen über eine Finanzierung gedeckt werden.

Die Goldene Regel der Bilanz

Bei der Finanzierung durch sowohl Eigenkapital als auch Fremdkapital sollte stets die Goldene Regel der Bilanz berücksichtigt werden. Sie besagt, dass langfristig gebundenes Vermögen durch langfristiges Kapital (Eigenkapital, Darlehen) gedeckt sein sollte.

Welche Formen der Finanzierung gibt es & was sind deren Vor- und Nachteile?

Wird Geld im Unternehmen benötigt, so stehen viele Möglichkeiten zur Auswahl, um das Geld zu beschaffen. Dabei kann Geld sowohl direkt aus dem Unternehmen kommen (Innenfinanzierung) oder aus externen Quellen zugeführt werden (Außenfinanzierung).
 

Innenfinanzierung

Formen der Innenfinanzierung, die zur Geldmittelbeschaffung genutzt werden können:

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten der Selbstfinanzierung:

  1. Der Gewinn eines Geschäftsjahres wird nicht an die Teilhaber ausgeschüttet, sondern einbehalten und somit das Eigenkapital erhöht (Gewinnthesaurierung).
  2. Verdeckt ist eine Selbstfinanzierung möglich, indem unter Ausnutzung der Bewertungs- und Bilanzierungswahlrechte stille Rücklagen gebildet werden (auch stille Selbstfinanzierung genannt) durch Unterbewertung der Aktiva oder Überbewertung der Passiva.

Kurz vorneweg: Abschreibungen stellen keine Zahlungen dar, d.h. es fließen keine liquiden Mittel, da Abschreibungen lediglich den Werteverzehr eines Anlagegutes in den Büchern darstellen.

Ein Beispiel: Die M&M AG hat 5 Maschinen, die neu jeweils 5.000 Euro kosten. Diese werden jedes Jahr linear abgeschrieben, d.h. die Maschine verliert jedes Jahr an Wert. Bei einer Abschreibungsdauer von 10 Jahren verliert jede Maschine in jedem Jahr 500 Euro an Wert. Dieser Werteverlust muss in den Preis der Produkte mit eingerechnet werden. Bei 5 Maschinen werden also 2.500 Euro im Jahr abgeschrieben, die bei der Preisfindung berücksichtigt werden müssen.

Werden die 2.500 Euro Werteverlust je Jahr über den Verkauf von Produkten kompensiert, dann kann man sich nach 2 Jahren (2 x 2.500 Euro) eine neue Maschine zum Preis von 5.000 Euro kaufen.

Vermögensumschichtung bedeutet konkret, dass aus Anlage- oder Umlaufvermögen  liquide Mittel generiert werden. Dies erfolgt z.B. über den Verkauf von nicht mehr benötigten Maschinen. Hierbei kommen auch häufig stille Reserven zum Vorschein. Bei der Vermögensumschichtung werden also Vermögenswerte in Kapital umgewandelt.

Vor- und Nachteile der Innenfinanzierung

Außenfinanzierung

Formen der Außenfinanzierung, die zur Geldmittelbeschaffung genutzt werden können:

Bei der Beteiligungsfinanzierung stellen Eigentümer des Unternehmens Kapital von außen, das bisher nicht auf dem Unternehmenskonto verbucht war, zur Verfügung. Dieser Vorgang erhöht das Eigenkapital.

Bei Personen- und Kapitalgesellschaft – ausgenommen AG - gibt es nur zwei Möglichkeiten für diese Art der Kapitalerhöhung: Entweder erhöhen die bisherigen Gesellschafter ihre Einlagen oder es werden neue Gesellschafter in das Unternehmen aufgenommen.

Handelt es sich um ein börsennotiertes Unternehmen (Aktiengesellschaft), kann eine Kapitalerhöhung vorgenommen werden. Das bedeutet, dass neue Aktien herausgegeben werden und somit das Grundkapital der Aktiengesellschaft erhöht wird.

Der große Nachteil bei dieser Form der Finanzierung ist, dass mit der Aufnahme neuer Gesellschafter Firmenrechte abgetreten bzw. aufgeteilt werden müssen. Denn jeder neue Gesellschafter – selbst der "kleine" Aktionär – kann mitbestimmen, wie das Unternehmen geführt werden soll, und jeder erhält Anteile der ausgeschütteten Gewinne, wenn auch nur nach der Höhe der Beteiligung gestaffelt.

Positiver Effekt hierbei ist, dass mit der Erhöhung des Eigenkapitals auch vermehrt Fremdkapital aufgenommen werden kann. Denn mit erhöhtem Eigenkapital ist die Summe, mit der ein Unternehmen haftet, wesentlich höher und somit mehr Sicherheit für Fremdkapitalgeber gegeben.

Bei einer Finanzierung durch einen Kredit erhält das Unternehmen Geld, ohne dass der Kapitalgeber Anteilseigner wird. Der Gläubiger (Geldgeber) hat also kein Recht auf Mitbestimmung bei Entscheidungen innerhalb des Unternehmens. Das Kapital wird aber nicht umsonst zur Verfügung gestellt, denn das Unternehmen muss für einen Kredit Zinsen zahlen. Der Schuldner (Kreditnehmer) ist somit verpflichtet die geliehene Summe plus Zinsen zurückzuzahlen.

Diese Zinsen können vom Gläubiger ganz individuell festgelegt werden und orientieren sich meist auch an der Bonität (Rückzahlungsfähigkeit) eines Unternehmens. Je geringer die Erwartungen sind, dass der Schuldner den vollen Betrag erstatten kann, desto höher sind auch die Zinsen.

Es ist zu beachten, dass der Kredit immer befristet ist. Das heißt, das Kapital wird dem Schuldner nur für eine bestimmte Dauer überlassen. Es kann in folgende Laufzeiten unterschieden werden:

  • Kurzfristiger Kredit
    Laufzeit über wenige Monate bis zu einem Jahr z.B. Lieferantenkredit
  • Mittelfristiger Kredit
    Laufzeit ein bis fünf Jahre z.B. Kauf und Abzahlung von Produktionsanlagen
  • Langfristiger Kredit
    Laufzeit über fünf Jahre z.B. Darlehen zur Sicherung des Anlagevermögens

Crowdfunding beschreibt eine Art der Finanzierung (funding), bei der die Geldbeschaffung auf mehrere Personen (also auf eine Menge = crowd) verteilt wird. Diese Form der Finanzierung ist ein relativ junger Trend, der meist im Internet auf sogenannten Crowdfunding Plattformen stattfindet. Hier können Unternehmen, aber auch Privatpersonen ihre Projekte vorstellen und zu Spenden oder Beteiligungen aufrufen. Als Dankeschön für die Beteiligung werden – je nach Höhe der Unterstützung – individuelle Gegenleistungen angeboten.

Diese Form der Finanzierung ist für kleine und große Projekte oder auch Start-ups interessant. Es kann für wirtschaftliche Unternehmensprojekte genutzt werden oder für Sponsoring-Aktivitäten, wie folgendes Beispiel zeigt.

Beispiel

Eines der berühmtesten Crowdfunding Projekte wurde bereits im Jahr 1886 in den USA – genauer gesagt in New York – vollendet. Zum 100-jährigen Jubiläum der unabhängigen Vereinigten Staaten, wollte Frankreich den Amerikanern ein besonderes Geschenk bereiten – die Freiheitsstatue. Allerdings überstiegen die geplanten Kosten das Budget der Franzosen, die durch den Krieg sowieso schon knapp bei Kasse waren. Daher einigte man sich darauf, dass Frankreich die Statue finanzieren würde und die USA lediglich den Sockel, auf dem die Statue nachher stehe, selbst bezahlen müssten.

Doch auch die USA hatte große finanzielle Probleme, da erst kurze Zeit vorher ein großer Börsencrash durch die Weltwirtschaftskrise verursacht wurde. Wie sollte das Projekt nun finanziert werden?

Der Verleger Joseph Pulitzer hatte die geniale Idee in seiner Zeitung einen „Spendenaufruf“ zu starten. Als Dankeschön für die Spende sollte jeder in seiner Zeitung – der New York Times – namentlich erwähnt werden. Schon nach kurzer Zeit war die erforderliche Summe von rund 100.000 Dollar erreicht, - und das obwohl die meisten „Spender“ weniger als einen Dollar gespendet hatten.

Aufgabe Aufgabe: Recherchiere im Internet und finde mindestens ein weiteres Beispiel für ein Crowdfunding Projekt, das erfolgreich realisiert wurde.

Hier kannst du deine Lösung eintragen und nach dem Klick auf "Lösen" mit der Musterlösung vergleichen


Eigen- und Fremdfinanzierung

Neben der Außen- und Innenfinanzierung kann zwischen der Eigen- und Fremdfinanzierung unterschieden werden. Wie die Namen schon andeuten, erfolgt die Eigenfinanzierung durch Eigenkapital bzw. aus eigener Kraft und die Fremdfinanzierung durch Fremdkapital bzw. durch unternehmensexterne Möglichkeiten. Dabei kann sowohl die Eigen- als auch die Fremdfinanzierung eine Innen- oder Außenfinanzierung sein.

So ist zum Beispiel eine Beteiligungsfinanzierung eine Finanzierung durch Eigenkapital (also eine Eigenfinanzierung), erfolgt aber von außen (also eine Außenfinanzierung). Das folgende Schaubild soll diesen Zusammenhang, der auf den ersten Blick komplex wirkt, vereinfachen:

Aufgabe Aufgabe: Setze die Begriffe so ein, dass die Aussage letztlich stimmt.

Wähle zunächst eine Option durch einen Klick aus und klicke anschließend auf die richtige Lücke

  • Innenfinanzierung
  • Crowdfunding
  • Außenfinanzierung
  • Kredit
  • Fremdfinanzierung

Wer sich durch das ererbte Geld der Uroma finanziert, nutzt und Eigenfinanzierung. Wer dagegen Geld aus der Crowd einwirbt, finanziert sich immer noch eigen. fällt allerdings nicht unter die Innenfinanzierung, sondern die . Wer einen aufnimmt, nutzt Außen- und Fremdfinanzierung. Wer dagegen ein unternehmerisches Vorhaben aus Rückstellungen (also dem Ersparten) finanziert, nutzt zwar eine Innenfinanzierung. Es handelt sich aber gleichzeitig um , auch wenn es nominell das eigene Geld ist, weil eine Pflicht zur Rückzahlung besteht. Die Rückstellungen müssen wieder "aufgefüllt" werden.

Welche Kreditarten gibt es und wie unterscheiden diese sich voneinander?

Eine exemplarische Auflistung:

Definition:

Kredit, den ein Lieferant durch die Gewährung eines Zahlungsziels gewährt.

Vorteile:

Sehr flexibler Kredit, schnell und formlos, eine zusätzliche Kreditwürdigkeitsprüfung  ist meist nicht notwendig, wenn bereits eine Kundenbeziehung zwischen Lieferant und Käufer besteht.

Nachteile:

Hohe Kosten, da auf Skonto verzichtet wird.

Beispiel

Es sollen Rohstoffe für das eigene Unternehmen gekauft werden. Mit dem Lieferanten wird dafür eine Bezahlung in spätestens 30 Tagen nach Wareneingang (=Zahlungsziel) vereinbart. Der Lieferant gibt also für 30 Tage einen Kredit. In der Regel bleibt dafür die Ware bis zur Bezahlung rechtlich im Besitz des Lieferanten. Dies nennt man Eigentumsvorbehalt.

Definition:

Kredit, den ein Kunde einem Lieferanten gewährt als Anzahlung für eine bestellte Leistung.

Vorteil:

Schon vor Fertigstellung der Arbeit erhält der Unternehmer Anzahlungen, um auch seine Kosten decken zu können.

Nachteil:

Risiko, da gewährleistet sein muss, dass der Kunde den Rest-Betrag begleichen kann. Deshalb sollte in der Regel vorher eine Bankbürgschaft eingefordert werden.

Beispiel:

Ein Bauunternehmen baut für Sie ein Haus. In diesem Fall ist es üblich, im Vorfeld Anzahlungen bzw. Abschlagszahlungen zu vereinbaren. Dies bedeutet, man muss einen Teil der Gesamtsumme bezahlen, bevor das Haus fertig ist. Das eigene Unternehmen gewährt dem Lieferanten also einen Kredit, bis das Haus fertig ist und eigenes Eigentum wird.

Definition:

Kredit, der kurzfristig von der Bank gewährt wird als die Möglichkeit, das Konto zu überziehen.

Vorteil:

Diese Kreditart eignet sich, kurzfristige Zahlungsprobleme zu überbrücken.

Nachteil:

Die Flexibilität bezahlt man meist mit vergleichsweise hohen Zinsen.

Beispiel:

Es kann eine Rechnung in Höhe von 10.000 Euro überwiesen werden, obwohl das eigene Konto nur 500 Euro Guthaben aufweist.

Definition:

Übertragung einer Forderung aus einer Lieferung oder Leistung an ein Factoringinstitut oder eine Bank.

Vorteile:

Sofortiger Liquiditätszufluss.

Nachteile:

Nicht die gesamte Forderungssumme geht an das eigene Unternehmen zurück. In der Regel entstehen hohe Kosten.

Beispiel:

Das eigene Unternehmen hat für einen Kunden eine Maschine gebaut und vereinbart, dass der Kunde erst in 60 Tagen bezahlen muss. Um kurzfristig trotzdem benötigtes Kapital zu erhalten, kann das eigene Unternehmen die offene Rechnung an eine Bank bzw. ein Factoring- Unternehmen verkaufen. Gegen einen Abschlag bekommt das eigene Unternehmen über diesen Weg sofort Geld, obwohl der Kunde erst später bezahlt.

Definition:

Mittel- und langfristiger Kredit. Ein Darlehengeber, zum Beispiel eine Bank, überlässt dem eigenen Unternehmen Geld oder Sachwerte für einen mittel- oder langfristigen Zeitraum und bekommt dafür Zinsen.

Vorteile:

Vergleichsweise niedrige Zinsen.

Nachteile:

Alle Voraussetzungen des Darlehengebers für eine Kreditgewährung müssen erfüllt sein (Sicherheiten, Bonität etc.), aufwändiges Prüfungsverfahren.
Beispiel:

Für das eigene Unternehmen soll eine neue Fabrikhalle gebaut werden. Dafüpr wird ein Darlehen in Höhe 1 Million Euro benötigt. Die Bank gewährt das Darlehen und erwartet eine Rückzahlung innerhalb der nächsten 20 Jahren. In der Regel erfolgt die Rückzahlung des Darlehens in Raten.