2 Teams, 4 Stationen in den USA, jede Menge Innovationsgeist, unbegrenzte Möglichkeiten!

Endlich - mit guten neun Monaten Verspätung durch die Corona-Pandemie - ist es so weit: Am Montag, den 18. Juli 2022, wird sich der JUGEND GRÜNDET Bundessieger 2021 Stefan Neuber auf seine Gewinnerreise in die USA machen. Mit seiner Geschäftsidee für eine Mathelern-App für Grundschüler hatte sich Stefan, der inzwischen am Georg-Cantor-Gymnasium in Halle das Abitur abgelegt hat, als Team "Mathe X" im Wettbewerbsjahr 2020/2021 unter 3.726 Teilnehmenden im Wettbewerb durchgesetzt und beim JUGEND GRÜNDET Bundesfinale 2021 den ersten Platz belegt. Mit dabei auf Erkundungstour in den USA ist außerdem das Team "FAST AI Movies" mit Florian Scherl, Alberto Moritz und Tobias Schoel, die mit ihrer Geschäftsidee für eine KI-gestützte Videoproduktionssoftware ebenfalls auf der ganzen Linie punkteten und beim Finale den zweiten Platz belegten.

San Francisco - Menlo Park - Los Angeles
Vom 18. bis zum 27. Juli 2022 (deutscher Zeit) werden die Nachwuchsgründer in den USA unterwegs sein und dort die Westküste erkunden. Die Reiseroute führt sie von San Francisco über Menlo Park bis nach Los Angeles - und damit in drei aufregende Metropolen. Das Herzstück der Reise bildet natürlich, wie soll es bei DEM bundesweiten Schülerwettbewerb für mehr Gründungsgeist auch anders sein - in das Startup-Mekka Silicon Valley. Begleitet von unserem langjährigen Jurymitglied & "Reiseführer" Prof. Dr. Nils Högsdal (Prorektor Innovation, Hochschule der Medien Stuttgart) erwarten Stefan, Florian, Alberto und Tobias natürlich spannende und vor allem exklusive Einblicke in dort ansässige Startups und Weltunternehmen, die sonst nicht so einfach zu bekommen sind. Der 1. Preis bei JUGEND GRÜNDET ist und bleibt eben unbezahlbar!

Alle Reise-Highlights hier auf dem Blog & natürlich auf Instagram
Was unsere Gewinner des JUGEND GRÜNDET Wettbewerbsjahres 2020/2021 auf ihrer USA-Reise tatsächlich erleben, welche Unternehmen und Orte sie besuchen und welche interessanten Geschichten und Menschen ihnen dort begegnen, dall das erfahrt ihr in der kommenden Woche HIER auf unserem Gewinnerreise-Blog und natürlich auf Instagram, wo unser JG-Kollege Philipp Dussmann immer mal wieder LIVE aus den USA berichten wird....

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Was unsere Gewinner des JUGEND GRÜNDET Wettbewerbsjahres 2020/2021 auf ihrer USA-Reise tatsächlich erleben, welche Unternehmen und Orte sie besuchen und welche interessanten Geschichten und Menschen ihnen dort begegnen, dall das erfahrt ihr in der kommenden Woche HIER auf unserem Gewinnerreise-Blog und natürlich auf Instagram, wo unser JG-Kollege Philipp Dussmann immer mal wieder LIVE aus den USA berichten wird....

Tag 9 & 10: Unverhofft kommt oft

26./27. Juli 2022

Als ich im vergangenen Blogbeitrag darauf verwiesen habe, dass ihr euch für diesen letzten Beitrag etwas gedulden müsste, hätte ich nicht gedacht, dass es heute nochmals so viel zu berichten gibt. Allerdings bin ich zu diesem Zeitpunkt auch noch davon ausgegangen, dass wir am Dienstag amerikanischer Zeit den Rückweg nach Hause anbrechen würden. Kurz vorgespult: Ich schreibe diesen Beitrag am Freitagmorgen und wir sind noch keine 12h zurück in Deutschland. Spulen wir wieder zurück auf Dienstag, den 26.07. um circa 6:30 Uhr morgens:

Der erste Sonnenstrahl hat es geschafft stark genug durch die Vorhänge unseres AirBnBs zu scheinen, um mich zu wecken. In solchen Fällen startet ein über die Jahre optimiertes Ritual meines verschlafenen Ichs – halbe Rolle nach Links, rechtes Auge zusammengedrückt, linkes Auge leicht geöffnet, die Hand greift zum Smartphone. Eigentliches Ziel dieses Ablaufs? Kontrollieren, ob man wirklich schon aufstehen muss oder noch etwas Zeit zum schlummern verbleibt. Selbst wenn ersteres der Fall ist, fünf Minuten Schlummern gehen eigentlich immer. Nicht an diesem Dienstag. Direkt unter der Uhrzeit wird eine Pop-Up Nachricht angezeigt. Lufthansa. „Ihr Flug wurde annulliert.“ Kurzer Schock. Bereits am Vortag hatten wir von der Streikankündigung des Bodenpersonals am Tag unserer Landung gelesen uns dabei jedoch noch gegenseitig Mut gemacht, dass dies sicherlich nur nationale und europäische Flüge betreffen würde und wir ganz normal fliegen werden. Falsch gedacht. Auf den kurzen Moment des Schocks folgte jedoch sogleich etwas Erleichterung. Denn gleich unter der Pop-Up Nachricht von Lufthansa wurden mir Chatnachrichten von Nils Hoegsdal und meinen Kolleg:innen aus dem JUGEND GRÜNDET Team angezeigt. Durch die Zeitverschiebung, erreichte sie die Nachricht, dass auch unser Flug vom Streik betroffen sein sollte nicht im Schlaf und eher der Morgen in Kalifornien anbrach, hatten sie für uns schon einen Ersatzflug und eine Übernachtungsmöglichkeit für die zusätzliche Nacht in Los Angeles gebucht. Für uns vor Ort überwog also schnell das Positive: 1,5 Tage mehr in den USA!

Da wir unser AirBnB nicht verlängern konnten, packten wir dort zusammen und machten uns mit einem Lyft-Taxi wie Tags zuvor geplant auf den Weg Richtung Flughafen. Allerdings eben nicht zum internationalen Terminal, sondern nur in die Nähe nach El Segundo, wo wir für eine Nacht unsere Zimmer im Embassy Suites Hotel bezogen. Während wir hier auf den Check-In warteten, schmiedeten wir einen Plan für den restlichen Tag. Als Punkt 1 auf der Agenda einigten wir uns dabei schnell auf einen Besuch des hoteleigenen Pools. Wenn es den schon gibt, muss man ihn ja auch nutzen. Für den Abend entschieden wir uns in Hotelnähe zu bleiben und nicht nochmal mit der U-Bahn oder einem Fahrdienst in die Stadt zu Fahren. Ohne eigenes Auto sind die Wege in L.A. nämlich wahlweise sehr lange und oder sehr teuer. Eine gute halbe Stunde Fußweg entfernt von unserem Hotel entdeckten wir über Google Maps eine Top-Golf Anlage und entschieden uns dazu dort den Schläger schwingen zu wollen, auch wenn bis auf Alberto noch niemand von uns jemals Golf gespielt hatte. Top-Golf könnt ihr euch wie eine Art Bowling-Bahn nur für Golf vorstellen. Statt seine Runde über den Platz zu drehen, bleibt man stationär an seinem Tisch und hat einen festen Abschlagspunkt vor sich. Von hier aus kann man durch verschiedene Ziele und Spielvarianten eine gesellige Partie spielen und Spaß haben. Egal ob Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi. Zwar sah nicht jeder Schwung von Beginn an besonders filigran aus und möglichweise wurde auch das ein oder andere Luftloch geschlagen, dennoch hätten wir uns keinen besseren Programmpunkt für den letzten Abend vorstellen können. Falls ihr in den USA auch mal Top-Golf spielen möchtet, hier noch ein Geheimtipp: Bei der Anmeldung angeben, dass ihr keine amerikanische Handynummer besitzt. Statt 1,5h in der angehörigen Sportsbar auf einen Anruf für eine freie Bahn warten zu müssen, konnten wir so nämlich plötzlich direkt auf Bahn 223 im zweiten Stock des Abschlagturms loslegen.

An unserem dann wirklich letzten Tag in Amerika trafen wir uns zu einem letzten gemeinsamen Frühstück, ehe wir Florian verabschiedeten. Er wurde als einziger auf einen Flug über Washington nach München umgebucht und brach daher schon um 9:00 Uhr Ortszeit zum Flughafen auf. Die restliche Reisegruppe musste sich noch etwas länger gedulden. Natürlich wollten wir die verbleibende Zeit jedoch nicht ungenutzt absitzen und so konnten wir Alberto noch einen Wunsch erfüllen, in dem wir dem Zimmerman’s Automotive Driving Museum einen Besuch abstatteten. In einer kleinen aber feinen Lagerhalle befindet sich hier eine beachtliche Sammlung amerikanischer Oldtimer des gesamten 20. Jahrhunderts, die unseren Autofan zum strahlen brachten und als außergewöhnliches Fotomotiv dienten. Dass übergroße Autos in Amerika kein Phänomen der letzten Jahrzehnte sind konnten wir dabei ebenso feststellen.

Ich hoffe euch, liebe JUGEND GRÜNDET Community, hat dieser Blog zu unserer Gewinnerreise gefallen. Ich jedenfalls hatte großen Spaß daran euch auf Instagram mitzunehmen und diesen Blog für euch zu schreiben. Über euer Feedback dazu würde ich mich sehr freuen. Am besten erreicht ihr uns hierfür auf LinkedIn oder Instagram (@jugend_gruendet), wo es sicherlich auch noch ein paar Recap Bilder zur Reise geben wird. Die letzten Worte diese Blogs sollen nun jedoch Tobias, Alberto und Florian mit ihrem persönlichen Reise-Higlight gehören.

"Mir gefiel der Stanford Campus am besten, da er so vielfältig und interessant ist. Die Campusführerin erzählte spannende Fakten über die Geschichte der Universität. Auch einen Einblick in Stanford-Traditionen war gegeben, wie zum Beispiel das Brunnenbaden oder Schnitzeljagden. Die Gebäude sind so beeindruckend, wie die Studentenhäuser schön sind. Man kann die Standford Universität mit einer kleinen Stadt vergleichen in der sich um jeden gekümmert wird."
(Tobias Schoel)

"Mir persönlich hat am besten die Nvidia Führung gefallen. Bei der Anfahrt in die Tiefgarage unter dem super beeindruckenden Gebäude hatten wir schon ein „James Bond Feeling. Wir wurden nett empfangen und haben von zwei sehr freundlichen Mitarbeiter:innen der Firma eine tolle Führung bekommen! Beim Weg durch den Park, der die zwei Gebäude verbindet ist erstmals die architektonische Raffinesse des Baus zur Geltung gekommen. Es war insgesamt eine tolle Erfahrung, diese beeindruckend vielfältige Firma und ihren Sitz kennenzulernen!"
(Alberto Moritz)

"Eine unglaubliche tolle Reise geht zu Ende - Besonders gefallen hat mir der persönliche Austausch mit den Silicon Valley Innovator:innen. Inspiriert hat mich hierbei die Denkweise alle Produkte problemorientiert zu entwickeln. Doch neben den Product Design Techniken hat mich ebenfalls die Offenheit der Personen erfreut, sich mit uns zu treffen und auszutauschen."
(Florian Scherl)

Tag 8: Aller guten Dinge sind 8

25. Juli 2022

Normalerweise besagt das Sprichwort ja „aller guten Dinge sind drei“. In unserem Fall sollte man die Drei allerdings eher in eine Acht umtauschen, denn wir hatten hier in den USA acht wirklich gute Tage! Heute gibt es den Tagesbericht unseres achten und letzten vollen Tages, bevor wir morgen vom Los Angeles International Airport unseren Rückflug nach Deutschland antreten. Nach einer Woche voller Programm entschieden wir uns, den heutigen Tag zu genießen und langsam angehen zu lassen. Zum ersten Mal seit wir hier angekommen sind, stand also passend zum Reisetag eine acht an der ersten Stelle der Weckzeit und da sich das Problem mit dem Jetlag, von dem ich noch im Blog zu Tag 3 berichtet hatte, mittlerweile gelegt hat, funktionierte der Plan des Ausschlafens auch recht gut. Am Vorabend hatten wir uns entschieden, den heutigen Tag größtenteils mit einer entspannten Bootstour zu verbringen und erfuhren dabei, dass zu dieser Jahreszeit auch Blauwale durch den kalifornischen Pazifik ziehen. Da wir in den vergangenen Tagen ja einiges Glück mit tierischen Begegnungen hatten, machten wir uns auf dem Fußweg vom AirBnB zum Hafen leise Hoffnungen, dieses Mal vielleicht wahnsinniges Glück zu haben und einen Blick auf das größte Tier unseres Planeten erhaschen zu können.

Wer uns auf unserem Instagram Account (@jugend_gruendet) folgt, weiß vielleicht schon, ob wir Glück hatten oder nicht. Für alle anderen möchte ich die Spannung aber noch etwas am Leben halten und mit dem Bericht von unserer Bootstour chronologisch beginnen. An Dock 2 des Yachthafens von Long Beach stiegen wir auf einen weißen Katamaran und liefen um kurz nach 12 Uhr aus. Schon nach wenigen Metern Fahrt begegnete uns die erste Sehenswürdigkeit. Der Hafen von Long Beach ist nämlich die Ruhestätte der Queen Mary. Einem riesigen Schiff das ursprünglich für Kreuzfahrten zwischen Europa und Amerika diente, während dem zweiten Weltkrieg jedoch auch für die Überführung amerikanischer Truppen eingesetzt wurde. In dieser Zeit wurde die Queen Mary gänzlich Grau lackiert. Heute liegt sie in ihrer typischen Lackierung mit den roten Schornsteinen dauerhaft vor Anker und dient nur noch als Museum und Hotel, hält aber nach wie vor den Rekord für das Schiff, das die meisten Passagiere der Welt transportierte. Letztmalig tat sie dies im Jahr 1967 auf ihrer Abschiedsfahrt von Southampton (UK) hier nach Long Beach.

Ganz so weit sollte uns unsere Bootstour nicht führen, dennoch ging es für uns danach vorbei am zweitgrößten Industriehafen der USA hinaus auf den Pazifik in die San Pedro Bay, von wo aus sich ein toller Blick auf die Küstenlinie bot und anschaulich wurde warum Long Beach seinen Namen nicht zu Unrecht trägt. Bei vergleichsweise kleinem Wellengang schipperten wir trotz einer steifen Priese knapp 2,5 Stunden daher. Einen Blauwal sahen wir dabei leider nicht, immerhin begegneten wir aber gleich mehreren Delfinen. Zunächst einem Pot „Gewöhnlicher Delfine“, die ihren Namen tragen, da sie mit ihrer gelblichen Färbung entlang der Seitenlinie über Jahre als bekannteste Delfinart galten. Später begleitete dann eine Gruppe „Großer Tümmler“ unsere Fahrt und surften springend die Bugwelle unseres Schiffes (Video in unserer Instagram Story). Ein Anblick, der sich zu den zahlreichen Erinnerungen der letzten Tage in unseren Gedächtnissen einprägen wird.

Der Rest des Tages verlief dann wie vorgenommen sehr entspannt, weshalb es hier mit einem Schnelldurchlauf getan sein soll: Essen, ein letztes Mal einkaufen für Frühstück und Proviant auf dem Weg zum Flughafen, im Hotel erholen und die gerötete Haut etwas aus der Sonne nehmen. Ein letzter Gang in die Stadt entlang der Promenade, Abendessen und ein gemeinsamer Abschluss mit dem Rückblick auf die schönsten Momente der Reise. Welche das waren? Darauf möchte ich im letzten Blogeintrag nach unserer Rückkehr in Deutschland nochmal genauer eingehen. Da für uns morgen ein langer Flug über den Atlantik inklusive Überquerung der Datumsgrenze ansteht, müsste ihr euch hierauf jedoch etwas gedulden. Den Nächsten und leider auch letzten Blogeintrag zur JUGEND GRÜNDET Gewinnerreise des Teams Fast AI Movies lest ihr dann am Donnerstag, den 28.07.22 hier im Feed.

Tag 7: La La Land

24. Juli 2022

Bevor ich mit dem heutigen Reisebericht starte ein kurzer Disclaimer: Heute verabschiedeten wir uns von Prof. Nils Högsdal von der Hochschule der Medien in Stuttgart. Nils fungiert bereits seit Jahren nicht nur regelmäßig als Juror im JUGEND GRÜNDET Wettbewerb, sondern übernimmt auch jährlich die Leitung unserer Gewinnerreise. So auch in diesem Jahr. Hierfür möchte ich mich an dieser Stelle im Namen von JUGEND GRÜNDET und des Teams Fast AI Movies herzlich bedanken. Wie ihr lesen konntet, hatten wir in den vergangenen ein wahnsinnig spannendes Programm, das Nils federführend organisierte. Außerdem konnte er uns nahezu jede Frage zu den Begebenheiten hier vor Ort beantworten und chauffierte uns in unserem Mietwagen bzw. Frachtschiff, wie ich es des Scherzes halber genannt habe, jederzeit sicher von A nach B. Nun sind wir noch bis Dienstag auf eigene Faust unterwegs, aber dazu mehr im morgigen Block. Los geht’s mit dem Rückblick auf den heutigen Tag in der Stadt der Engel, Los Angeles.

Wir begannen unseren Tag, wie fast jeden in der vergangenen Woche: Frühstück um 8:00 Uhr mit Bagels und Cream Cheese im AirBnB, duschen, Zähne putzen, Sonnencreme auftragen (sehr wichtig) und dann das Frachtschiff satteln – Abfahrt 8:45 Uhr. Als erstes Ziel des Tages hatten wir das Griffith Observatory ins Auge gefasst. Die Sternwarte in den Hollywood Hills, die einige von euch vielleicht aus dem Film La La Land kennen, verspricht normalerweise nicht nur einen Blick auf den Hollywood Schriftzug, sondern auch eine traumhafte Sicht über Downtown L.A. Wer schon seit unserem Tag in San Francisco hier mitliest, weiß aber, dass wir mit schönen Aussichten auf berühmte Sehenswürdigkeiten bisher nicht ganz so viel Glück hatten. Wie schon bei der Golden Gate Bridge sollte auch dieses Mal wieder dichter Nebel nicht nur unsere Sicht, sondern auch ein klein wenig die Vorfreude trüben. Mit bloßem Auge konnte man die Wolkenkratzer noch als dunkle Schatten erkenne, auf der Fotoaufnahme müsst ihr hierfür schon sehr genau hinschauen.

Im Laufe des Tages sollte sich der Nebel noch lichten und so war die, in der Früh aufgetragenen Sonnencreme wirklich sehr wichtig. Nach einem Abstecher über den Walk of Fame, den wir uns irgendwie spektakulärer vorgestellten hatten, ging es nämlich durch Bel Air, über den Sunset Boulevard direkt zum Venice Beach, wo Nils uns absetzte und mit dem Mietwagen zum Flughafen aufbrach. Wir starteten also zu Fuß unserer kleine Walking Tour vom Venice Beach zum Santa Monica Peer und passierten dabei den berühmten „Muscle Beach“, den Basketball Courts und Skateparks, die man aus Fotos und Videos kennt. Während wir uns davor noch nicht ganz angekommen fühlten, konnte man hier den Cali-Vibe des Sunshine States aufsaugen. Strand, Sonne, Musik und überall Radfahrerinnen, Inlineskater und Fußgänger, die die autofreie Promenade für ihre Freizeit nutzen.

Am Santa Monica Pier schlenderten wir noch kurz über den dortigen „Freizeitpark“ und suchten dann neben an nach Souvenirs, mehr als ein paar Sonnenbrillen sprangen dabei allerdings nicht heraus. Erfolg hatten wir hingegen mal wieder mit unserer Essensauswahl. Zu Mittag gab es dieses Mal Mexikanisch und wir waren uns recht schnell einig, die bisher besten Tacos unseres Lebens gegessen zu haben. Shout-out an Benny, unseren Taquerista! Abends schwangen wir dann zur Abwechslung mal wieder selbst den Kochlöffel und ließen den Abend bei Penne al Pomodoro und einer Runde Kniffel ausklingen.

Tag 6: Von vielfältiger Tierwelt und eintöniger Ernährung

23. Juli 2022

Heute stand der zweite Teil unsere Roadtrips in den Süden Kaliforniens an. Im Vergleich zu den sechs Stunden reiner Fahrtzeit gestern, zeigte das Navi heute lediglich drei Stunden an. Genug Zeit also um in unserem Hotel ein ausgiebiges Frühstück zu genießen, bevor wir uns auf den Weg von Lompoc über Santa Barbara und Malibu zum Ziel der Reise nach Long Beach aufmachten. Hier, südlich von L.A., sind wir für die verbleibenden Tage der Reise nun in einem zweistöckigen, schön eingerichteten AirBnB untergekommen. Aber der Reihe nach...

Nach etwa einstündiger Fahrt legten wir unseren ersten Zwischenstopp in Santa Barbara ein. Ein kurzer Blick auf eine historische Mission, von der aus spanische Siedler ab 1786 versuchten, den christlichen Glauben in Kalifornien zu verbreiten und dann direkt weiter in die Innenstadt voller kleiner Restaurants, Cafés und Geschäften, zur Promenade und dem Pier. Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir hier etwas entspannen, die Tage im Silicon Valley Revue passieren lassen und nun endgültig in dem Teil der Reise ankommen, der sich etwas mehr nach Urlaub anfühlt. Bis der erste Zeh das Wasser des Pazifiks berührte sollte es zwar noch kurz dauern, mit dem Sandstrand kamen wir aber schon hier in Santa Barbara in Kontakt. Außerdem wurde sich darauf verständigt, dass man erst dann offiziell behaupten kann im Pazifik gebadet zu haben, wenn der Kopf unter Wasser war. Insofern konnte auch bei unserem zweiten Stopp in Malibu Beach noch niemand das Baden im nach Wasserfläche größten Ozean der Welt von seiner Bucket-List streichen, da das Laufen durch die Brandung per eigener Definition nicht gezählt wird. So pilgerten wir eine Weile durch das seichte Wasser am Zuma Beach, von wo aus man einen Blick auf einige der luxuriösen Villen, für die Malibu bekannt ist, ergattern konnte. Quasi im Stundentakt wechselten wir zwischen weiteren Kilometern im Auto und Spaziergängen am Strand und auf der letzten Etappe in unserem Dodge sollte sich nochmal ein echtes Highlight ergeben, als es von der Rückbank plötzlich hieß: „Da sind Delfine!“ Schnell rechts rangefahren konnten wir nach unserer gestrigen Begegnung mit den Seeelefanten ein weiteres Naturspektakel begutachten und die etwa 20 Tiere bei dem ein oder anderem Sprung durch die Wellen beobachten. Im Auto diskutierten wir im Anschluss, wie es möglich ist, dass wir durch reine Zufälle in nur 5 Tagen bereits wilde Rehe, Waschbären, einen Graufuchs, Robben, Seeelefanten und nun Delfine sehen konnten. Schenkt man Alberto glauben, begegnete ihm angekommen in Long Beach, wo wir nun auch wirklich im Pazifik badeten, auch noch eine Qualle, die dieser Liste hinzugefügt werden müsste. Zwar wurde erst im Mai im Bay von Monterrey eine neue Quallenart (Atolla reynoldsi) entdeckt, der Rest der Gruppe ist sich jedoch recht sicher, dass es sich in unserem Fall eher um eine der zahlreichen umhertreibenden Algen gehandelt hat.

Nach dem kurzen Anbaden in Long Beach beobachteten noch eine Weile das freudige Treiben einer Hochzeitsgesellschaft, die am Strand das gegebene Ja-Wort feierten, spielten Frisbee und machten uns danach auf den Weg zum Abendessen Downtown. Im hawaiianischen Restaurant „Island“, in dem standesgemäß die Bilder der weltweit besten Surfer die Wände und Bildschirme zierten, stießen wir auf den Tag an und füllten unsere knurrenden Mägen. Gerüchten zu Folge steht einer unserer Reisemitglieder nach nun sechs Tagen USA bei sechs verspeisten Burgern. Wessen Ernährung hier etwas eintönig gerät, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Eines steht jedoch fest: Unsere Erlebnisse hier sind alles andere als eintönig.

Tag 5: Panorama

22. Juli 2022

Highway One oder auch „California‘s Panoramic Highway“ war heute für lange Zeit unser Aufenthaltsort, denn der größte Roadtrip unserer Reise stand heute an. 451 Kilometer der Küste in Nord-Süd-Richtung entlang von Menlo Park im Silicon Valley nach Lompoc, bevor morgen weitere 270 Kilometer nach Long Beach, Los Angeles anstehen.

Gegen kurz vor 9 Uhr verließen wir unser AirBnB und durchkreuzten ein letztes Mal die Städte, die gemeinsam das Silicon Valley bilden, bis es schließlich nach einem kurzen Halt im Hafen von Monterrey rechts ab auf besagten Highway One ging. Eine Strecke von etwa sechs Stunden reiner Fahrtzeit klingt im ersten Moment nicht gerade nach Spaß, wenn ihr mich fragt, hätte ich aber überhaupt kein Problem sofort wieder ins Auto zu steigen und die Strecke nochmal zurück zu fahren. Neben der Great Ocean Road in Australien bietet der Highway One nämlich das vielleicht schönste Panorama, das man sich für einen derartigen Roadtrip wünschen kann. Hügelige kurvenreiche Strecken mit beeindruckender Flora aus Nadelbäumen und Palmen auf der einen, der tiefblaue Pazifik auf der anderen Seite. Hätten wir an jeder Parkbucht am Wegesrand gehalten, die eine tolle Aussicht bietet, wären wir vermutlich noch tagelang unterwegs. Wenn ihr es also mal hierherschafft, nehmt euch Zeit und nutzt einen der wunderschönen Campingplätze auf dem Weg um auch den Sonnenuntergang über dem Meer von hier genießen zu können. Sollte das nicht möglich sein, dann versucht immerhin einen Platz auf der rechten Seite im Auto zu ergattern (wenn ihr von Norden kommt) um den besten Blick zu haben. Damit jeder unserer Reisegruppe diesen Blick bekam, wechselten wir nach jedem kurzen Fotostopp die Sitzordnung und schwärmten Kilometer für Kilometer von immer neuen Buchten und Felsen an denen wir vorbeifuhren.

Kurz bevor sich die Hügellandschaft entlang des Pazifiks endgültig weiter ins Landesinnere verabschiedete, bot sich uns noch ein ganz besonderer Anblick. Eine Gruppe von etwa 50-60 wilden Seeelefanten, die am Strand dösten und sich gelegentlich selbst mit Sand bewarfen, um ihre Haut vor der Sonne Kaliforniens zu schützen. An Land fast schon ulkig unbeweglich, sind die bis zu 4 Tonnen schweren Tiere im Wasser überraschend agil und so war der Kampf zweier heranwachsender Männchen in der seichten Brandung ein beeindruckendes Spektakel.

Als nicht weniger spektakulär erwies sich der zweite Stopp des Tages. Das Hearst Castle ein von 1919-1948 erbautes Privatanwesen der Familie Hearst. Auf einer Anhöhe ohne jegliche Nachbarschaft und mit traumhaftem Blick auf den Ozean gelegen, ist das Schloss heute eine Art Museum, dessen Anlagen von Pool über Tennisplätze und Schlafgemächer ansonsten ungenutzt bleiben. Es sei denn, ja es sein denn man gehört zu einem elitären Kreis der Stiftung, die das Anwesen unterhält und kann es sich leisten, für zwei Stunden Badespaß eine Gebühr von 2000 Dollar auf den Tisch zu legen. Wir fangen dann mal an, zu sparen.

Bis wir das Geld hierfür (jemals?) zusammen haben, sind wir jedoch auch mit dem O‘Cairns Hotel zufrieden. Hier verbringen wir die heutige Nacht und nach einem hervorragenden gemeinsamen Abendessen lassen wir den Abend zwar nicht im vergoldeten römischen Bad des Hearst Castle, aber über den kleinen aber feinen Hot Tub, der zum Hotel gehört, wollen wir uns auch nicht beschweren. ;-)

Tag 4: Gestern Cisco, heute San Francisco

21. Juli 2022

If you‘re going to San Fracisco, make sure to wear some flowers in your hair“ heißt es in dem Klassiker San Francisco von Scott McKenzie aus 1959. Eine Blumenkette in den Haaren hatten wir zwar nicht, in die Metropole der Bay Area ging es heute trotzdem und zwar direkt ins Herz der Stadt nach Downtown San Francisco. Dort machten wir zunächst einen kurzen Abstecher nach Chinatown, zur Market Street, der Shopping Straße schlechthin und deckten uns im Amazon Go Shop mit Wasser und Limonade für den Tag ein. Das Besondere an diesem Shop: Als Nutzer:in der Amazon App kann man hier einfach in den Laden gehen, seine Einkäufe nehmen und wieder gehen. Bezahlt wird beim Verlassen des Shops automatisch per Handy, gescannt werden müssen die Einkäufe nicht.

Frisch hydriert ging es dann weiter zum ersten Treffen des Tages. Zum Mittagessen in der Cheesecake Factory trafen wir uns mit dem Futuristen und California State Professor Lonny J. Avi Brooks, der uns unter anderem davon berichtete wie er in Workshops durch gameifizierte Design Thinking Methoden Unternehmen hilft, in ihren Innovationsprozessen das Thema Diversity stärker zu implementieren.

Im Anschluss waren wir zu Gast bei der Deutsch-amerikanischen Auslandshandelskammer. Hier begrüßten und Simone Friese und Preston Locher. Gemeinsam mit ihren Kolleg:innen der AHK helfen sie deutschen Unternehmen und Startups beim Eintritt in den US-Markt und vernetzen sie mit potenziellen strategischen Partnern, die in der Bay Area ansässig sind. Außerdem zeigten sie sich von der Geschäftsidee von Fast AI Movies angetan und besprachen mit Florian, wie die weltweit repräsentierten AHKs bereits jetzt in der Early Stage bei der Weiterentwicklung seines Startups unterstützen können. Einer dieser Wege ist beispielsweise der Zugang zum eigenen Netzwerk und so passte es perfekt, dass wir uns durch die Empfehlung von Simone und Preston direkt in der Folge mit Mo Hochberg treffen konnten.

Mo ist der Gründer von Holobuilder, einem Startup, dass es mit Hilfe von 360 Grad-Bildern ermöglicht, den Baufortschritt digital zu dokumentieren und Korrekturen in notwendigen Prozessen remote anzuschieben. Auf Mo‘s Vorschlag trafen wir uns zu einer gemeinsamen Walking Tour, bei der er uns seine Lieblingsplätze am Pazifik zeigte und dabei von seinen Erfahrungen als deutscher Gründer, der seine Firma in Amerika aufbaute, berichtete. Neben diesen wertvollen Berichten aus erster Hand konnten wir San Francisco so nochmal von einer ganz anderen Seite kennenlernen.

Natürlich kann man den Weg in die Bay Area aber nicht antreten, ohne das Wahrzeichen der Region zu besuchen. Also führte der Weg zurück zu unserem AirBnB im Silicon Valley über die weltberühmte Golden Gate Bridge. Während es zu Hause in Deutschland gerade brütend heiß ist, ist es in San Francisco aufgrund der geographischen Lage zwischen Pazifik und der Sierra Nevada auch im Juli vergleichsweise mild. Als Sommer verstehen die Einwohner hier daher nicht ganz unironisch „die sechs Wochen ohne Nebel“. Folgt man dieser Definition, war heute wohl kein Sommertag. Die markanten roten Pfeiler der Hängebrücke zeigten sich eingehüllt in tiefen Nebel schließlich als recht scheues Fotomotiv. Zum Mäusemelken, wie man auf gut Deutsch sagen würde. Wer die Golden Gate Bridge also in voller Pracht sehen möchte, muss heute wohl die Google-Suche oder Geoguessr betätigen.

Bevor es morgen früh auf die Fahrt Richtung Süden nach Long Beach und L.A. geht, beendeten wir unseren Aufenthalt im Silicon Valley mit einem Abendessen im berühmten Bucks in Woodside, wo bereits der ein oder andere Deal der ansässigen Tech-Szene ausgehandelt und anschließend bei Speis und Trank begossen wurde.

Tag 3: Trotz Jetlag noch lange nicht müde

20. Juli 2022

Morgens schon vor dem gestellten Wecker aufzuwachen, sich munter und fidel fühlen und kein Verlangen spüren weiterzuschlafen. Normalerweise klingt das für mich, wie die Idealvorstellung, um in einen Tag zu starten. Wenn beim Blick auf die Uhr jedoch 4:00 Uhr nachts angezeigt und der Grund für das jähe Erwachen mit Jetlag zu begründen ist, wandelt sich dieses Luxusszenario schnell zu einem kleinen Alptraum. Denn vor einem Tag, der viele spannende Programmpunkte verspricht, möchte man mehr als 4,5 h geschlafen haben. Vor allem wenn am Abend dann noch die Aufgabe wartet, möglichst lebendig davon zu berichten, was wir heute erlebt haben und für euch diesen Blog zu verfassen. In der Hoffnung, dass mir das gelingt – los geht die Zusammenfassung unseres Tag 3.

Der erste große Termin des Tages war erst auf 11 Uhr angesetzt, da der auf Central European Time eingestellte Biorhythmus aber ohnehin noch nicht auf ausschlafen geeicht ist, nutzen wir die Zeit für kurze Stippvisiten bei Intel, Meta und Tesla. Zwar hatten wir hier keine Termine, aber wenn man in der Nähe ist, ist auch die Außensicht auf die Headquarters dieser drei Weltkonzerne die Fahrt schon wert.

Nach diesem Company-Sightseeing stand das von den JG-Alumni langersehnte Highlight des Tages an: Ein Besuch auf dem Google Campus in Mountain View. Etwa 40.000 Mitarbeiter:innen haben hier ihren Arbeitsplatz. Auch wenn pandemiebedingt noch nicht alle auf den Campus zurückgekehrt sind. Dank unserer Partnerschaft mit Google for Startups Deutschland ergab sich für uns die Möglichkeit eine exklusive Führung von Kevin Bay, Product Strategy und Operations Lead im Bereich Google Play, zu bekommen. Um kollaborativen Austausch und Interaktion zwischen einzelnen Fachgebieten auch auf dem riesigen Campus zu ermöglichen gibt es neben den berühmten Google Fahrrädern auch einen eigenen Shuttle Service im Uber-Stil, der die Mitarbeiter:innen auf dem Campus von A nach B befördert, wenn es mal schneller gehen muss.

Zum Gelände zählen insgesamt gut 100 Gebäude, allerdings nicht nur Büro Spaces, sondern auch diverse Gastroangebote, die den Mitarbeiter:innen kostenlos zur Verfügung stehen oder andere Dienstleistungen wie Friseursalons, die ebenfalls vergünstigt sind. Die berühmten Rund-um-sorglos-Services für die Google-Mitarbeiter:innen. Kevin erzählte uns außerdem davon wie running gags oder Memes zu festen Bestandteilen der Firmenkultur wurden und wie Innovationsprozesse angestoßen und durchgeführt werden. Auch die steigende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) kam dabei zur Sprache. Für unsere Nachwuchsgründer Florian von Fast AI Movies natürlich ein besonderes spannendes Thema.

Generell stand der heutige Tag im Zeichen von KI. Nach dem Besuch bei Google ging es nämlich direkt weiter zu Nvidia, wo wir von Alberto Mittestainer und Shilpa Kolhatkar begrüßt wurden. Nvidia ist durch die absolute Expertise im Bereich von Grafikkarten eines der bedeutendsten Unternehmen im KI-Bereich. Auf ein kurzes Intro zu den verschiedenen Bereichen in denen Nvidia KI-Lösungen entwickelt, folgte für Florian Scherl die Chance seine Start-up Idee vor den Expert:innen zu pitchen und sich Feedback zum aktuellen Stand seiner Pilotprojekte einzuholen. Genau das ist letztlich das Ziel der JUGEND GRÜNDET Gewinnerreise (aber auch des Austauschs mit der Jury generell und aller Events). Ein großer Dank gilt hier Prof. Dr. Nils Hoegsdal von der Hochschule der Medien in Stuttgart, der die Reise bereits seit Jahren federführend organisiert und hier vor Ort leitet.

Der KI-Bereich ist für Nvidia übrigens ein vergleichsweise junges Geschäftsfeld. Ursprünglich liegen die Wurzeln des Unternehmens im Gaming Bereich, wo die Grafikkarten für hochauflösende Optik und einen reibungslosen Spielfluss bei Computerspielen sorgen. Diese Überleitung möchte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, führte uns unser Terminkalender nach dem Rundgang durch das äußerst futuristische Nvidia Headquarter doch zum Computer History Museum, wo neben der Geschichte der Entwicklung von Hardware und Software von Computern auch die stete Weiterentwicklung von Spielekonsolen vom Atari, über die Nintendo 64, dem Gameboy bis zu heutigen Playstation oder Xbox Modellen ausgestellt wird und man selbst an historischen Pacman Automaten oder Einstiegsspielen zum Coding aktiv werden kann.

Danach ging es zurück in unser AirBnB. Während die Grillkohle durchzog hatten wir hier per Video Call noch einen letzten Termin mit Dr. Christian Vogt, Chief Innovation Officer Data & Analytics bei Cisco. Das Gespräch entwickelte sich schnell zu einem spannenden Austausch rund um die Themen KI, die Herausforderungen der digitalen Transformation in Großkonzernen verglichen mit Familienunternehmen und die unterschiedlichen Ansätze in der Start-up Entwicklung zu Hause in Deutschland und hier in Kalifornien. Am Ende des Tages entstand so ein bunter Strauß an neuen Eindrücken und Inspirationen, über die beim abendlichen Barbecue noch bis kurz vor Mitternacht reflektiert wurde.

In Anbetracht dessen bleibt mir zum Schluss nur zu hoffen, dass sich der Jetlag morgen nicht wieder um kurz vor vier Uhr melden wird. Und selbst wenn, wir sind noch längst nicht müde, was unseren Aufenthalt hier im Valley betrifft.

Tag 2: Am Ursprung des Silicon Valley

19. Juli 2022

Der erste volle Tag in Kalifornien liegt hinter uns und somit auch der erste Tag voller Programm im Herzen des Silicon Valleys. Standesgemäß eröffnet mit einer kurzen Stippvisite an dem Haus, in dessen Vorgarten ein großes Schild mit der Aufschrift „Birthplace of the Silicon Valley“ prangt. Verdient hat sich das Gebäude in der 367 Addison Avenue in Palo Alto dieses Prädikat, da in der zugehörigen Garage die Gründungsstädte des Computerunternehmens Hewlett-Packard (HP) zu finden ist. In den 1930ern ermutigte der damalige Engeneering Dekan der Stanford University Frederik Terman seine Absolvent:innen dazu eigene Unternehmen zu entwickeln und so im Umkreis der Universität eine High-Tech Region zu aufzubauen, anstatt Kalifornien nach dem Studienabschluss zu verlassen. Die HP Gründer Bill Hewlett und David Packard gelten als erste Studierenden, die diesem Rat folgten.

Der erste große Programmpunkt des heutigen Tages führte uns konsequenterweise dann auch zur Alma Mater der Hewletts und Packards. Die im Jahr 1891 gegründete Stanford University zählt zu den weltweit renommiertesten Universitäten und brachte zahlreiche weitere erfolgreiche Gründer:innen hervor. So entstanden hier unter anderem auch die Ideen für Snapchat oder Instagram und einige der ersten Apple Designer lernten hier ihr Handwerk. Bei der Campus Tour erzählte uns eine aktuelle Studierende einiges über die Geschichte, die Gebäude aber auch studentische Traditionen in Stanford. Beispielsweise, dass die zahlreichen Springbrunnen auf dem Gelände von den Studierenden regelmäßig zur Abkühlung genutzt wurden. Statt dies aber zu verbieten, entschied sich die Universitätsleitung vor Jahren dazu das Wasser in allen Springbrunnen zu chlorieren, sodass die Brunnen heute an heißen Tagen hochfrequentiert zur Abkühlung genutzt werden.

Im Anschluss an die Campus Tour begrüßte uns Jan Auernhammer, Executive Director für People-centered Business Design Research & NeuroDesign Research zu einer exklusiven Tour durch die Räumlichkeiten der Stanford Design School. Hier gab er uns einen kurzen Exkurs dazu, was das besondere an der „kalifornischen Designschule“ ist und wie wichtig hierfür ein tiefgreifender interdisziplinärer und kollaborativer Designansatz ist, der verschiedenste Disziplinen wie Psychologie, Engineering und klassische Künste verbindet, um Produkte als echte Problemlöser zu konzipieren und ein Business auf dem Bedürfnis, das durch das Produkt bedient wird, aufzubauen. Ferner betonte er die Bedeutung einer guten Need Identification, die auch im Rahmen von JUGEND GRÜNDET häufig der zentrale Ausgangspunkt für erfolgreiche Wettbewerbsideen darstellt. Als Buchtipp gab uns Jan d „Conceptual Blockbusting“ von Jim Adams mit auf den Weg. Vielleicht ist dieses Buch ja auch für den Einen oder die Andere unter euch Leser:innen spannend. Beim Stichwort Buchtipp können wir euch noch einen weiteren Einblick in den Alltag unserer Reise geben. Die Fahrzeiten im Auto zwischen den einzelnen Programmpunkten überbrücken wir beispielsweise mit dem Hörbuch „Qualityland“. Eine humorvolle Dystopie darüber wie eine Welt aussehen könnte, in der alles von einer „perfekten, allwissenden Künstlichen Intelligenz“ entschieden wird. Ein Thema, das auch Jan Auernhammer in unserem Gespräch anführte, weil es für Designer:innen von immer größerer Bedeutung wird, die ethischen Konsequenzen eines Designs zu berücksichtigen.

Auf dem Weg von Stanford über ein typisch amerikanisches Lunch bei In-N-Out Burger zu unserem nächsten Programmpunkt bei Plug and Play haben wir es mittlerweile zum achten Kapitel des Hörbuchs geschafft und sind gespannt, wie es weiter geht. Bei Plug and Play empfing uns Floris van der Meer und erzählte uns die Geschichte, wie aus einem Teppichhandel zunächst ein Co-Working Space, in dem Google zu seiner Anfangszeit von 5 auf 50 Mitarbeiter:innen wuchs, und mittlerweile zur größten Innovationsplattform der Welt wurde. Im Accelerator Badge von Plug and Play werden jedes Jahr Startups mit Unternehmen der „Fortune 500“ zusammengeführt um gemeinsam zu innovieren.

Im Anschluss an diesen zweiten großen Programmpunkt des Tages rundeten wir den Tag mit einem kurzen Besuch im Apple Visitor Center in Cupertino, einem Spaziergang in der Nachbarschaft unseres AirBnBs und selbstgemachten Burritos zum Abendessen ab. Flankiert wurde der Abend von einem überraschenden Besuch einer wilden Waschbärenfamilie vor unserer Haustüre. Glücklicherweise waren die beiden Waschbären mit ihrem dreifachen Nachwuchs recht konziliant und posierten bereitwillig für ein Familienfoto.

Damit verabschieden wir uns für Tag zwei und hoffen ihr schaut auch morgen wieder vorbei, wenn es den nächsten Blogeintrag gibt. Gerne könnt ihr uns via Instagram @Jugend_gruendet auch Feedback zu diesem kleinen Blog hier geben und unsere Reise dort mitverfolgen!

Tag 1: Perspektivwechsel

18. Juli 2022

Die JUGEND GRÜNDET Reise ins Silicon Valley ist der Preis, der die erfolgreichsten Wettbewerbsteilnehmer:innen jedes Jahr für ihre Mühen, ihren Fleiß und ihre innovativen Geschäftsideen belohnt. Heute startete für das Team Fast AI Movies um Florian Scherl, Alberto Moritz und Tobias Schoel und ihren betreuenden Lehrer Georg Klumpner und mich als Begleitung von JUGEND GRÜNDET die Reise ins Silicon Valley am Flughafen München.

Im Wettbewerbsjahr 2020/21 konnten das Team Fast AI Movies mit ihrer Idee einer künstlichen Intelligenz, die anhand eines Portraitfotos und einem Schlagwort themenspezifische (Lern-)Videos generieren kann den 2. Platz im Bundeswettbewerb und wurden mit dem CK-Holding Sonderpreis Künstliche Intelligenz ausgezeichnet. Stefan Neuber, Bundessieger im selben Jahr musste die Reise leider kurzfristig absagen. Er wird seine Gewinnerreise mit den Bundessiegern aus dem Wettbewerbsjahr 2021/2022 nachholen.

Die Welt von oben
Bevor in den kommenden Tagen verschiedene Unternehmensbesichtigungen, Gründer:innengespräche und Campusführungen an Universitäten wie der Stanford University den frisch gebackenen Abiturienten zahlreiche neue Eindrücke liefern werden, wartet der vermutlich größte Perspektivwechsel dieser Woche direkt zu Beginn der Reise: So bietet der knapp 12-stündige Flug nach San Francisco aus über 10.000 Metern Höhe doch einen ganz anderen Blick auf unsere Welt. Dank nahezu durchgehend klarem Himmel lieferte die Flugstrecke über Island, Grönland und den Norden Kanadas ein beeindruckendes arktisches Panorama und damit einen krassen Gegensatz zum Bild das uns am Zielort in San Francisco erwartete, nämlich strahlender Sonnenschein bei milden 22 Grad.


Alles wird hier groß gedacht

Während ein Flug um die halbe Welt einiges an Geduld und Sitzfleisch erfordert, ging es erstmal in Kalifornien angekommen jedoch schnell voran. Von der Sicherheits- und Passkontrolle bei der Einreise, über das Gepäckband und an der Schlange für Mietwägen vorbei, direkt ins Auto. Ob Auto hierfür noch der richtige Begriff ist oder man es nicht schon als "Frachtschiff" bezeichnen sollte, sei dabei mal außen vorgelassen. Sicher ist jedoch, dass spätestens hier jedem von wieder klar wurde, dass im Silicon Valley nicht nur größer gedacht wird als an so manch anderen Orten, sondern in den USA eben auch vieles größer (als nötig) ist. Neben den Autos denke ich dabei beispielsweise auch an den 5 Liter Orangensaft Kanister, der beim Frühstück auf uns warten wird. Mindestens genauso typisch amerikanisch ist das AirBnb in Menlo Park, in dem wir die ersten Tage verbringen werden. Mit Mammutbäumen im Vorgarten und einem eigenen Barbecue Grill im Hinterhof sollte es sich hier jedoch ganz gut aushalten. (Wenn ihr euch davon selbst ein Bild machen wollt, die Roomtour findet ihr in unseren Instagram Stories. - jugend_gruendet )

So lassen wir unseren ersten Abend in den USA heute auch bei einer gemeinsamen Pizza im zu Hause auf Zeit ausklingen. Nach langem Flug und einer Wanderung durch den Wunderlich State Park haben wir uns diese, glaube ich, auch verdient. Bis morgen, wenn es mit dem offiziellen Programm startet.


Ein BESONDERS HERZLICHER DANK geht an an dieser Stelle noch einmal an unseren langjährigen Partner, die Steinbeis-Stiftung, die jährlich die Gewinnerreise in die USA als 1. Preis stiftet und beim JUGEND GRÜNDET Bundesfinale des Wettbewerbsjahres 2020/2021 ganz spontan und zur großen Freude und Überraschung der glücklichen Gewinner gleich zwei Teams diese tolle Erkungstour durch das 'Land der unbegrenzten Möglichkeiten' ermöglicht hat.