Als Gründerin von Reflecta kennt sich Daniela Mahr mit den Themen Innovation und Gründung bestens aus. Umso mehr freuen wir uns, dass wir sie als Jurorin für das Pitch Event "A DIGITAL WORLD – Softwarelösungen für Mensch & Tier" am 29. März gewinnen konnten. Im Vorfeld haben wir mit ihr gesprochen und ihr noch den einen oder andern Tipp für die Pitch Event Teams entlockt.
JUGEND GRÜNDET: Hallo Daniela, stell dich der JUGEND GRÜNDET Community doch kurz vor!
Hallo und sehr gerne. Ich freue mich sehr, als Jury Mitglied bei JUGEND GRÜNDET mit dabei sein zu dürfen. Ich bin Daniela Mahr, Gründerin von Reflecta, einer gemeinnützigen Organisation, die das Ziel hat, soziale Veränderungen voranzutreiben. Ich habe Soziologie und Philosophie studiert und neben meiner Arbeit an Reflecta, als Kuratorin, Beraterin und Speakerin gearbeitet.
Womit befasst du dich in deinem beruflichen Alltag?
In der Vergangenheit haben wir bei Reflecta Workshops, Netzwerkveranstaltungen und Festivals veranstaltet und Magazine herausgegeben, die Informationen bieten und die Menschen zusammenbringen und empowern, die an einer besseren Zukunft mitwirken möchten.
Mit der Plattform reflecta.network haben wir unsere Arbeit weiterentwickelt und sie wurde zu einem eigenen social startup.
Die Plattform ist ein digitales Ökosystem, in dem wir Menschen zusammenbringen, die sozial-innovative Ideen umsetzen wollen. Ein smartes System matched sie kostenlos und ihren Bedürfnissen entsprechend mit Mentor:innen, Mitgründer:innen, Kooperationspartnern oder einfach für einen kollegialen Erfahrungsaustausch. Und das funktioniert richtig gut: In den letzten 1,5 Jahren haben wir ca. 30 Tausend erfolgreiche Verbindungen geschaffen und so dabei geholfen, dass Gründer:innen und Projektinitiator:innen von der ersten Idee bis zur Verbreitung ihrer Vorhaben die Begleitung und Unterstützung finden, die sie brauchen.
Unser neuestes Projekt sind die Impact Tools, ein E-Learning, das Impact Gründer:innen mit dem nötigen Know-how ausstattet und noch effizienter an den jeweiligen Stellen der Projekt- oder Gründungsweiterentwicklung die Community miteinbindet, damit die nächsten Schritte schneller und besser gelingen.
Worauf achtest du bei der Bewertung von innovativen Geschäftsideen besonders?
Ich achte darauf, ob sie Bestehendes anders machen oder neu weiterentwickeln möchte. Die Vision sollte klar sein und einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert beinhalten. Und dann natürlich das Team. Die Menschen hinter der Idee sind mindestens so wichtig, wie die Idee selbst. Man muss sehen, dass sie für die Idee brennen und sie als Team auch umsetzen können.
Welchen Tipp aus deiner eigenen Erfahrung als Gründerin und mit reflecta hast du für unsere Teilnehmenden in Bezug auf das Pitchen?
Authentisch sein und sich seiner Stärken und Schwächen bewusst sein.
Wer eine echte eigene Verbindung zu der Idee zeigen kann, sollte das unbedingt tun. Warum macht ihr, was ihr macht? Erzählt es und seid menschlich dabei. Und wenn es schon erste Erfolge und einen proof of concept gibt, nehmt sie recht am Anfang des Pitches mit auf. Das erzeugt einen Überraschungseffekt und ihr habt die erste Überzeugungsarbeit damit geleistet.
Zeigt gerne in Beispielen, dass ihr euch mit dem Problem, das ihr lösen möchtet, intensiv auseinandergesetzt habt und vermeidet allzu gängige Floskeln.
Vergesst nicht den call-to-action am Ende: Statt einem einfachen „Vielen Dank für die Aufmerksamkeit“ sagt ihr, was ihr euch von den Zuhörenden wünscht. Das kann neben Finanzierung auch eine Anmeldung, Feedback, oder ein Aufruf nach bestimmten Kontakten sein.
Und natürlich: nicht ablesen und den Pitch tausendmal üben 😊.
Du wirst bei unserem dritten Pitch Event unter dem Motto "A Digital World - Softwarelösungen für Mensch und Tier" Teil der Jury sein: Worauf freust du dich am meisten?
Ich freue mich sehr darauf, die Ideen zu digitalen Lösungen kennenzulernen, die den Menschen, die Umwelt und Tiere ins Zentrum stellen. Und natürlich darauf, mich mit den Gründer:innen dazu austauschen.
Was möchtest du unseren Teilnehmenden/unserer Community noch mit auf den Weg geben.
Glaubt an euch und seid mutig. Verliebt euch in das Problem, das ihr lösen möchtet und nicht zu sehr in einzelne Features, die ihr entwickelt. Ich weiß, dass das eine Gratwanderung ist, weil es natürlich auch wichtig ist, obsessiv in dem zu sein, was man entwickelt. Aber man sollte zwischendurch immer wieder einen Schritt zurücktreten und sich erinnern, warum man das eigentlich macht und immer wieder mit der Zielgruppe prüfen, ob es denn auch passt. Die Menschen, für die ihr das Produkt baut und die Wirkung, die ihr erreichen möchtet, sollten euer Fixstern sein.
Alles zu den Teams, den Ideen, den Programm und zu Jury am 29. März unter: www.jugend-gruendet.de/pitch-events-2022/a-digital-world-softwareloesungen-fuer-mensch-tier